Hier gibt es die Möglichkeit allgemeine Vorschläge und Anregungen zu Themen, die keinen eigenen Post haben, als Kommentar zu hinterlassen. Gerne auch anonym. Sichtbar werden Kommentare dann aber erst nach Freischaltung durch uns. Niemand ist perfekt und es gibt immer etwas, das man übersieht. Vielen Dank für ihre Hinweise!
Autor: Andreas Latza
Willkommen auf unserem neuen Blog!
Von dieser zentralen Stelle aus werden in Zukunft die Informationen über unsere Versuche zu einer Unternehmensgründung veröffentlicht. Unsere älteren, bisher teils über verschiedene Plattformen verteilten Informationen, werden hier ebenfalls eingepflegt, so dass alles einfach erreichbar ist.
Weiß ist das nicht
Was wäre die Chemie ohne die missratenen Experimente? Vielleicht entspannter, aber sicher auch langweiliger. Die letzten Tage war ich einmal der, bei dem etwas nicht geklappt hat: Ein Syntheseversuch von Kupfer(I)-chlorid CuCl als Vorübung für andere Kupfer(I)-salze.

Nach meinem Buch Jander-Blasius klang das ganz locker: blaues Kupfersulfat, Kochsalz, Salzsäure und Kupferpulver auf dem Wasserbad erhitzen, bis Farbe verschwunden. Dann in SO2-Wasser gießen und CuCl fällt aus. Kupferpulver hatte ich keines da und wollte wegen einem Vorversuch auch nicht auf eine Bestellung warten. Deswegen verwendete ich kurze Stücke sehr feiner Kupferdrähte.

Das Heizen konnte ich mir zunächst sparen, denn die Gasentwicklung wurde nach der Zugabe der Salzsäure schon so immer stärker. Durch das Gas bewegten sich die Kupferdrähte nach oben und bekamen eine rote Schicht. Auch die – in der Anleitung nicht genannte – graue Färbung passte nicht. Letztlich musste ich das Reagenzglas in ein kaltes Wasser tauchen und das Kupfer mechanisch nach unten befördern.

Nachdem der Verlauf so weit wenig mit der Literatur zu tun hatte, setzte ich meine Hoffnung auf das Erhitzen. Das mit der Entfärbung klappte nicht, allerdings bekam das Kupfer seine ursprüngliche Farbe wieder.

Der Rest an Hoffnung lag nun darin, dass sich zumindest ein Teil an Cu(I)-Komplex gebildet hätte, der beim Verdünnen den weißen Niederschlag bilden würde.
Hmmm. Weiß ist das nicht. Aber wenig.
Überraschung
Auf einen speziellen Wunsch hin haben wir neulich eine grooooße Überraschung gebaut. Eine grob 12 Meter breite Überraschung.
Noch sieht die Wiese hier mit der Wäschestange und dem Schuppen recht normal aus:

Aber jetzt geht es los:

Und das ist das Endergebnis:

Es geht hier um eine Lichtinstallation. Also eine Menge Lichter auf einer Wiese, so dass man im Dunklen eine bestimmte Form erkennen kann. Hier waren 137 Lampen nötig.
Das Geburtskind soll sich jedenfalls ziemlich gefreut haben 🙂
Aus dem Nichts
Ein Fußweg im Dunklen. Links davon eine große Wiese. Hinten eine rote Fußgängerampel. Das folgende Video zeigt, was ich gesehen habe, als ich grob 50 Meter weit den Fußweg entlang gelaufen bin. Denn auf der Wiese daneben ging Eigenartiges vor sich …
Der Smiley besteht dabei aus Lichtern, die über einige zig Meter auf einer großen Wiese verteilt worden waren. Hier die Randpunkte bei Dämmerung:

Hier noch einmal ein Bild vom weiteren Aufbau, mit etwas mehr vom Umfeld, um die Größe besser abschätzen zu können:

Haben sie Ideen, wo man eine solche Lichtinstallation noch gut einsetzen könnte? Schreiben sie mir gerne!
Chamäleon-Kerze
Eine der ersten Kerzen mit temperatur-abhängigem Farbwechsel. Die Verfärbung dauert allerdings noch etwas lange: grob vier Stunden bis zum vorletzten Bild.

Auch wenn der Farbwechsel von Schwarz zu hell besonders gut sichtbar ist – so richtig hübsch ist eine schwarze Kerze nicht 😉
Meine erste Gründer-Messe
Die Werbung für die Gründermesse klingt gut. Einerseits Leute kennenlernen und andererseits kostenlose Vorträge:
Seit 1998 sind die START-Messen für Gründer und junge Unternehmer eine zentrale Anlaufstelle. Ihr Vorteil: umfassende Informationen zu den Themen Gründung, Finanzierung, Unternehmensentwicklung, Weiterbildung, Training/Coaching oder auch Nachfolge konzentriert an zwei Tagen.
Deshalb habe ich mich am Samstag auf ein neues Abenteuer eingelassen und bin nach Nürnberg zur START-Messe. Ausgerüstet mit meinem mühevoll gebastelten T-Shirt mit blinkenden Kerzen:

Von den Vorträgen waren einige erwähnenswert:
„Kernqualität und das Kernquadrat – Inspiration und Motivation durch Authentizität“ von Jos Donners
Da ging es um die persönlichen Veranlagungen, die unsere Handlungen grundlegend bestimmen. Und wie diese Merkmale, wenn sie uns bewusst sind, zu einer verlässlichen Energiequelle werden. Aber auch, wie diese Merkmale uns auf manche Menschen „allergisch“ reagieren lassen, wenn wir den Hintergrund nicht verstehen.
„Die Qualität der Fragen bestimmt die Qualität der Ergebnisse – Unternehmensentwicklung durch Fragekunst: Wie lerne ich, als Gründer und Unternehmer immer bessere Fragen zu stellen?“ von Michael Kaiser
Fragen als der Ansatzpunkt für Veränderungen. Im Guten wie im Schlechten. So könnten Warum-Fragen etwa Schuld zuschieben und damit Gegenreaktionen auslösen. Negativ wirken auch unbewusste „geerbte“ Fragen, auf deren Spur wir durch unsere Erziehung immer wieder kommen und die unsere Handlungsfreiheit einschränken. Eine wichtige Unterscheidung, ist an wen man eine Frage stellt: An andere, mich selbst oder nur so allgemein ?
„Vom Kämpfer zum Sieger mit nachhaltigem Erfolg“ von Jonathan Sprungk
Startpunkt ist die Beobachtung: Wer ums Überleben kämpft handelt nicht überlegt. Um diesen Zusammenhang – und weitere – zu verstehen rät er dazu, ihm nicht einfach zu glauben. Sondern viel aufmerksamer durch das Leben zu gehen. Er beleuchtete dann das Fähigkeitenbündel, auf dem Erfolg ruht, die Umsetzungskompetenz. Wer keine Umsetzungskompetenz hat gibt immer gute Ratschläge, bekommt aber selbst nichts hin. Außerdem beschäftigte sich der Vortrag noch mit dem „Erfolgsbaum“, also den tieferen Ursachen von Erfolg. Und mit den verschiedenen Graden an Verantwortung, die Menschen übernehmen.
Erster Aushang an Universität
Unsere ersten Gehversuche mit öffentlicher Werbung für unser Projekt Farbige Flammen. Die Studenten waren allerdings nur wenig interessiert:

Doppeldestillation zum Verschieben von Gleichgewichten – die Praxis
Beim vorigen Artikel zur Doppeldestillation habe ich die Idee erklärt, wie man durch eine Art Kreislauf-Destillation einen höher siedenden Stoff aus einer Mischung abtrennen könnte. Die Idee dafür stammte aus einer praktischen Notwendigkeit: Für ein Kerzen-Experiment habe ich den Methylester von Zitronensäure gebraucht. Hätte den Stoff zwar auch kaufen können, aber so war der Vorteil, dass ich das Verfahren auch für andere – ähnliche – nicht zu kaufende – Stoffe selbst durchführen kann.
Zum besseren Verständnis hier zunächst eine Gegenüberstellung der geplanten Apparatur und ihrem Aussehen in Wirklichkeit bzw. in der Vergrößerung. Die grünen Pfeile verbinden die einander entsprechenden Teile:

Beide Glaskolben waren in einem Wasserbad. Im rechten Kolben waren die Zitronensäure, etwas p-Toluolsulfonsäure als Katalysator und Methanol im Überschuss.
Und hier die Apparatur noch mal in voller Größe um Details zu sehen. Sie hat eine Höhe von etwa 1,5 Metern gehabt:

Und das ist das Produkt – Zitronensäuretrimethylester oder Trimetylcitrat genannt. Dass es das wirklich ist, konnte ich durch eine Analyse feststellen:

Insgesamt lässt sich also festhalten, dass die Doppeldestillation zum Entfernen von Wasser bei der Herstellung des Methylesters von Zitronensäure funktioniert. Dieses Verfahren könnte auch für viele andere Gleichgewichts-Reaktionen geeignet sein, bei denen eine verdampfbare Komponente abgetrennt werden soll, die nicht diejenige mit dem niedrigsten Siedepunkt ist.
Doppeldestillation zum Verschieben von Gleichgewichten – die Idee
Bei der Herstellung chemischer Substanzen (Synthesen) kommt das häufig vor: Reaktionen laufen nur teilweise ab und bleiben dann stehen, weil auch die Rückreaktion stattfindet. Man sagt, es liegt ein Gleichgewicht vor. Um die Reaktion vollständig(er) ablaufen zu lassen, kann man eines der Reaktionsprodukte entfernen. Bekannt ist z. B. das Entfernen von Wasser als Reaktionsprodukt durch Wasser-bindende Substanzen wie Schwefelsäure oder durch azeotrope Destillation.
In den letzten Wochen habe ich mir eine weitere Methode überlegt Wasser mittels Destillation abzutrennen, wenn dieses nicht die am niedrigsten siedende Substanz ist. Habe zu dieser Idee bisher nichts im Internet gefunden. Ich nenne das Verfahren Doppeldestillation.
Die Idee ist, die Reaktionsmischung (rechts unten) zu erhitzen. Dabei verdampft eine Mischung aus Wasser und den anderen tiefer siedenden Bestandteilen (Tiefsieder) der Mischung. Die Farbe der Pfeile zeigt dabei den Gehalt an Wasser (blau) und den Tiefsiedern (rot) an. Der Dampf wird durch einen zweiten Behälter links und dann nach oben in eine Destillationskolonne geleitet. Diese lässt vor allem die tiefer siedenden Bestandteile als Dampf durch, während das Wasser nach unten tropft. Auf dem Weg von ganz oben wieder nach unten kommt der Dampf der Tiefsieder (rot) in den Liebigkühler rechts, wird kondensiert und nach unten in die Reaktionsmischung geleitet. Das Wasser sammelt sich dadurch im Endeffekt also im linken Behälter an und wird so aus der Reaktionsmischung entfernt.
Und hier geht es weiter mit der praktischen Umsetzung!
